Bandscheibenvorfall HWS / LWS Behandlung Wien

Bandscheiben­vorfall

Ursachen, Symptome und Behandlungsmethoden

Die Therapie eines akuten Bandscheibenvorfalls ist für uns eingebettet in eine langfristige und bandscheibenerhaltende oder -regenerierende Behandlung. Mit den argumentierenden (aufbauenden) Therapien können wir einem Bandscheibenvorfall sogar vorbeugen. Durch das im letzten Jahrzehnt stark gestiegene Verständnis bezüglich der Bandscheibendegeneration wurden zusätzlich zu den wirbelkörperversteifenden bzw. den bandscheibenersetzenden Maßnahmen neue zielführende Verfahren entwickelt.

Von einem Bandscheibenvorfall können alle Teile der Wirbelsäule betroffen sein: Halswirbelsäule, Brust- und Lendenwirbelsäule.

Was sind die Ursachen für einen Bandscheiben­vorfall?

Als Ursache für einen Bandscheibenvorfall gelten die nachlassende Flexibilität und Elastizität der Bandscheiben mit zunehmendem Alter. Hinzu kommt, dass die Bänder spröde werden und leichter reißen.

Reisst die äußere Hülle der Bandscheibe auf, kann der weiche Kern herausquellen und auf das Rückenmark drücken.

Symptome für einen Bandscheiben­vorfall

Unterschiedliche Symptome kennzeichnen einen Bandscheibenvorfall.

Ein Bandscheibenvorfall an der Halswirbelsäule kann nicht nur zu Nackenschmerzen und ausstrahlenden Schmerzen in den Arm führen. Auch Schulterschmerzen sowie ein Taubheitsgefühl oder Kribbeln im Arm und/oder der Hand sind möglich. Eine Muskelschwäche im Arm ist ebenfalls möglich. Alle Symptome sollten frühzeitig diagnostisch abgeklärt werden.

Bei einem Bandscheibenvorfall an der Brustwirbelsäule entwickelt sich zwischen den Schulterblättern ein dumpfer Rückenschmerz. Dieser strahlt ringförmig über den Brustkorb ab. Zudem entsteht eine Druckempfindlichkeit.

Kommt es zu einem Bandscheibenvorfall an der Lendenwirbelsäule, entstehen Schmerzen, die bis in die Beine und auch die Füße ausstrahlen können. Teilweise treten die Schmerzen auch temporär auf. Auch Gefühlsstörungen wie Kribbeln oder Taubheit im Bein können auftreten. Bewegungen, Niesen und Husten verschlimmern die Symptomatik. Zudem kann jede Bewegung eine dauerhafte oder temporäre Schmerzintensivierung verursachen.
Nicht selten kommt es auch zu Muskelverhärtungen, die zu Muskelblockaden führen können. Bekannt sind auch neurologische Auffälligkeiten, die sich in reduzierten Reflexen, einem unsicheren Gang sowie Kribbeln, Taubheitsgefühl und Lähmungen zeigen. Auch eine fehlerhafte Wahrnehmung von Kälte und Wärme in den Beinen gehört genauso zu den neurologischen Merkmalen wie das Unvermögen, auf den Zehenspitzen oder Fersen zu stehen oder zu gehen.

Behandlungs­möglichkeiten

Folgende Behandlungsmöglichkeiten ergeben sich bei einem Bandscheibenvorfall:

Manualtherapie

Die Manualtherapie zur Entlastung der degenerierten Bandscheibe(n) mit

  • Physiotherapie und Wärmeanwendungen
  • medizinische Trainingstherapie zur Kräftigung der Rumpfmuskulatur

Wenn noch keine akuten Gefühlsstörungen oder Lähmungen vorliegen, besteht in der Regel ausreichend Zeit, die naturgegebene Rückbildung des bestehenden Bandscheibenvorfalls mit unterstützenden konservativen Maßnahmen zu erreichen.

Hat der natürliche Schrumpfungsprozess des Bandscheibenvorfalls eingesetzt, lässt der bestehende Druck auf die gereizten Nervenwurzeln und auch auf das Rückenmark nach. Dieser Prozess ist häufig auch im Laufe der konventionellen Therapie zu beobachten.

Wichtig ist auch bei Schmerzen die moderate Bewegung. Deshalb ist Bettruhe meistens nur kurzfristig für ein paar Tage indiziert.
Eine zu lange Schonung kann durch eine Rückbildung der Rückenmuskulatur und eine Reduktion der Stoffwechselaktivität zu einer Verschlechterung führen.

Schmerzstillende und entzündungs­hemmende Medikamente

Die medikamentöse Behandlung erfolgt mit schmerzstillenden und entzündungshemmenden Medikamenten, die zur Gruppe der Nicht Steroidalen AntiRheumatika gehören. Auch Muskelrelaxantien zur Entspannung der Muskulatur haben sich in der Anwendung bewährt. Des Weiteren kann eine Cortisontherapie im Rahmen der Behandlung von Schmerzen und Entzündungen zum Ziel führen.

Infiltration

Im Rahmen der nichtoperativen Leistungen im Spital erfolgt die intraventionelle Schmerztherapie an der Wirbelsäule mittels Röntgen- und CT-gezielter Infiltration.
Die multimodale Schmerztherapie erfolgt stationär.

Bandscheiben Operation

Mithilfe von Mikrodekompressionen und Stabilisierungen können bei Bandscheibenvorfällen und Wirbelkanalverengungen an Hals-, Brust- und Lendenwirbelsäule gute bis sehr gute Ergebnisse für Sie erzielt werden. Zudem kann bei Bandscheibenvorfällen (Discusprolaps) eine operative Sanierung mittels mikroskopischer Discusentfernung erfolgreich zu einer auch langfristigen Verbesserung beitragen.

Welche Kriterien sprechen für eine operative Behandlung eines Bandscheibenvorfalls?

  • Starke Schmerzen, die eindeutig durch den Bandscheibenvorfall indiziert sind und
    medikamentös/konservativ nicht behandelbar sind
  • Eine zunehmende Muskelschwäche und Lähmungserscheinungen sowie neurologische Ausfälle
  • Der Verlust von Reflexen
  • Bestehende Störungen der Harn- und Stuhlkontrolle (cauda-equina-Syndrom)
  • Empfindungsstörungen an Gesäß, Oberschenkeln und Genitalien
  • Eine plötzlich auftretende Impotenz
  • Beschwerden, die sich nach ca. sechs Wochen immer noch nicht merklich gebessert haben oder solche, die sich unter der konventionellen Therapie verschlimmern
  • Im Bild nachweislich sehr große Bandscheibenvorfälle